Während eine Geschichte entsteht, erwachen die Protagonisten zum Leben und manchmal weigern sie sich, dem geplanten Verlauf der Geschichte zu folgen…

Autorin: „Heute hast du Sex.“
Protagonistin: „Heute? Spinnst du?“
Autorin: „Ich spinne nicht.“
Protagonistin: „Mit wem?“
Autorin: „Mit wem wohl.“
Protagonistin: „NEIN!“
Autorin: „Warum nicht?“
Protagonistin: „Weil das ein egoistisches, arrogantes Arschloch ist.“
Autorin: „Darauf fährst du doch seit dem ersten Kapitel ab.“
Protagonistin: „DAS IST NICHT WAHR!“
Autorin: „Im ersten Kapitel hast du ihn schon angeschmachtet, jetzt ist das Buch halb um, also es wird Zeit.“
Protagonistin: „Das ist peinlich! Ich will einen anderen!“
Autorin: „Es gibt nur den.“
Protagonistin: „Vielleicht einen Kuss.“
Autorin: „Okay, einen Kuss und dann sehen wir weiter.“
Protagonistin: „Auf die Wange.“
Autorin (prustet): „Das ist hier ein Erotikroman, kein Kinderkram.“
Protagonistin: „Wenn der mich richtig küsst, werde ich schwach.“
Autorin: „Das ist der Sinn der Sache.“
Protagonistin: „Wo haben wir Sex?“
Autorin: „Geplant ist sein Wohnzimmer.“
Protagonistin: „Ich soll freiwillig zu ihm gehen? NIEMALS!“
Autorin: „Soll er dich entführen?“
Protagonistin: „Du schreibst einenErotikroman, keinen Krimi.“
Autorin: „Entführungen können äußerst erotisch sein.“
Protagonistin: „Du wirst schon wieder peinlich.“
Autorin: „Okay, wo hättest du es denn gern? Zur Auswahl hätte ich noch das Auto, die Dusche, im Gartenhaus, in der Kü…“
Protagonistin: „Hör auf! Wenn überhaupt, dann Wohnzimmer. Und vorher will ich einen ordentlichen Streit!“
Autorin: „Okay, abgemacht.“
***
Autorin: „Heute kriegst du sie.“
Protagonist: „Bist du sicher?“
Autorin: „Ja.“
Protagonist: „Bisher ist sie aber ganz schön arrogant und abweisend.“
Autorin: „Das gehört zur Story.“
Protagonist: „Ist sie denn heute friedlicher?“
Autorin: „Nein.“
Protagonist (atmet erleichtert auf): „Gut. Ich dachte schon, es wird jetzt langweilig.“
Autorin: „Ich weiß, du liebst es, wenn sie richtig wütend wird.“
Protagonist: „Wenn sie schreit, bebt ihre Brust. Höchst anregend.“
Autorin: „Okay, ich lasse sie schreien. Sie will ohnehin erst streiten.“
Protagonist: „Wo treiben wir es denn?“
Autorin: „In deinem Wohnzimmer?“
Protagonist: „Ist das denn aufgeräumt?“
Autorin: „Keine Ahnung, seit wann interessiert dich sowas?“
Protagonist: „Sie ist doch so pingelig. Können wir es nicht in der Küche machen?“
Autorin: „Sie will nur im Wohnzimmer.“
Protagonist: „Lass mich nur machen, das wird heiß in der Küche.“
Autorin: „Sie will aber….“
Protagonist: „Hast du nicht gesagt, sie will sowieso vorher streiten?“
Autorin: „Ja, aber….“
Protagonist: „Lass sie ordentlich zetern, dann setze ich mein arrogantes Grinsen auf und fasse sie an den richtigen Stellen an, dann wird das schon.“
Autorin (grinst): „Okay.“
Protagonist: „Du könntest sie vorher durch den Regen schicken, ohne Jacke.“
Autorin: „Warum denn das?“
Protagonist: „Wenn sie nass ist, schimmern ihre Brüste durch den Blusenstoff.“
Autorin: „Du bist wirklich ein arrogantes Arschloch.“
Protagonist: „Und dann friert sie, muss sich ausziehen und sitzt im Bademantel, in meinem Bademantel (!), in der Küche, wo ich ihr heiße Schokolade serviere.“
Autorin: „Und dann küsst du sie.“
Protagonist: „Mit Vergnügen.“
Autorin: „Sie wird sich nicht freiwillig ausziehen, du weißt doch wie stur sie ist.“
Protagonist: „Sie muss, wenn sie keine Lungenentzündung riskieren will.“
Autorin: „Sie wird einer vernünftigen Argumentation nicht folgen.“
Protagonist (grinst): „Ich weiß.“